Auch in Zeiten der Corona-Pandemie und drohender Ausgangssperren ist das Einkaufen unverzichtbar und ein absolutes Muss. Doch nicht nur die Menschen und deren Gesundheit müssen im Einkaufstummel geschützt werden. Auch die Registrierkassen müssen seit dem Januar 2020 über eine technische Sicherheitseinrichtung verfügen. Wir erklären Ihnen, worum es sich dabei handelt und welche rechtlichen Anforderungen gelten.
TSE Kassensystem – darum handelt es sich
Die Kassensicherungsverordnung 2020 besagt, dass Registrierkassen ab Januar 2020 über eine zertifizierte Sicherungseinrichtung verfügen müssen. Diese wird als technische Sicherungseinrichtung, kurz TSE, bezeichnet.
Die TSE Zertifizierung stellt sicher, dass alle Einzahlungen und Auszahlungen der Kassen nachvollzogen werden können. Zudem ist eine Manipulationssicherheit des Systems garantiert.
Darum müssen Kassen über TSE-Zertifizierung verfügen
Das TSE Kassensystem erleichtert dem Finanzamt die Kassennachschau und in Zusammenhang mit der Belegausgabepflicht wird die Steuerhinterziehung maßgeblich erschwert. Im Unterschied zu nicht zertifizierten Kassensystemen lässt sich weder Geld ohne Registrierung einzahlen noch entnehmen. Alle Buchungen sind damit bei neuen Registrierkassen nachverfolgbar.
Registrierkassenpflicht – diese Ausnahmen gibt es
Die Registrierkassenpflicht gilt in weiten Bereichen und Branchen. Nur in wenigen Ausnahmen müssen auch im Jahr 2020 keine Registrierkassen verwenden. Dazu gehören:
- Verkäufer ohne festes Ladengeschäft (Straßen- und Marktverkäufer)
- mobile Berufe, wie Friseure
- Warenausgabeautomaten
Bis Ende September 2020 galt eine Übergangsfrist für Unternehmer, vorhandene Kassensysteme mit den TSE zertifizierten Aufzeichnungssystemen nachzurüsten. Viele Kassenhersteller bieten passende Systeme zum Nachrüsten an. Seit Ende der Frist gilt: Geschäftsinhaber, die dieser Pflicht bisher nicht nachgekommen sind, drohen empfindliche Strafen. Bis zu 25.000 Euro Strafzahlung sind möglich, wenn bei einer Prüfung das Fehlen des TSE Systems festgestellt wird.
So funktioniert TSE und diese Bedeutung hat das System
Die Funktion und Bedeutung von TSE wird in den Grundsätzen zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff (GoBD für Kassen) geregelt. Erst durch das nicht manipulierbare TSE System wird eine lückenlose Nachverfolgbarkeit der Zahlungen sichergestellt, die bei einer Kasse ein- und ausgehen.
TSE Systeme bieten auch Unternehmern entscheidende Vorteile
Nicht nur für das Finanzamt, sondern auch für Sie als Unternehmer hat TSE entscheidende Vorteile. Wo Sie früher aufwendig Quittungen sammeln und am Abend den Kassenstand prüfen mussten, haben Sie mit TSE jederzeit den Überblick über den Kassenstand und können mit einem Knopfdruck alle Zahlungseingänge und -ausgänge nachweisen. Dies erspart Ihnen etliche Arbeitsstunden und erleichtert die Jahres- und Tagesabrechnung maßgeblich. Zudem können Sie den Kunden mit den passenden Bonrollen oder Thermorollen für jeden Kauf eine Rechnung ausdrucken.
Häufig gestellte Fragen
Was ist TSE?
TSE ist eine technische Sicherungseinrichtung, die alle Einzahlungen und Auszahlungen einer Registrierkasse erfassen und die Manipulationssicherheit garantieren.
Was kostet eine TSE Kasse?
Der Preis einer TSE kann erheblich schwanken. Das Nachrüsten einer vorhandenen Kasse ist meist mit wenigen Hundert Euro verbunden.
Wer braucht eine TSE Kasse?
Als Unternehmer mit einem festen Ladengeschäft benötigen Sie ein TSE Kassensystem.
Wie funktioniert eine TSE?
TSE erfasst alle Einzahlungen und Auszahlungen einer Kasse nachverfolgbar.
Ist eine TSE Kasse Pflicht?
Seit Januar 2020 ist die TSE Kasse Pflicht. Bis zum September 2020 galt eine Übergangsfrist, innerhalb derer vorhandene Registrierkassen nachgerüstet werden durften.
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